Können Implantate eine Alternative zu unseren Zähnen sein?

Können Implantate eine Alternative zu unseren Zähnen sein?

Als Zahnärztin habe ich in den letzten Jahren häufig Sätze in meinem Umfeld gehört:

„Ach, mein Zahn ist verfallen! Ich kann nicht zum Zahnarzt gehen. Um Himmels willen, was

soll ich nur machen! Ich lasse mir ein Implantat setzen.“


„Ich habe es satt, mich mit meinen verfallenen Zähnen herumzuplagen. Mein Zahnfleisch 

blutet. Ich will sie ziehen lassen und mir Implantate einsetzen lassen.“


„Sollen sie doch kaputtgehen, es gibt ja Implantate.“


„Muss man ein Implantat überhaupt kontrollieren lassen? Ist ja schließlich künstlich.“


„Ich lasse mit Implantaten machen, dann sind alle meine Probleme vorbei.“


„Da ist kein Nerv drin, also tut’s auch nicht weh.“


Und was meinen Sie? Können Implantate ein Ersatz für die natürlichen Zähne sein? Sind wirklich alle Probleme gelöst,

sobald wir ein Implantate bekommen? Braucht man dann keine Kontrollen mehr? Verursachen Implantate keine

Schmerzen, weil sie nicht „lebendig“ sind? Und können wir Implantate überhaupt verlieren? Dies sind natürlich wichtige Fragen – und es gibt ebenso wichtige Antworten. Wir Zahnärzte sind nicht nur dafür da, unsere Patienten zu behandeln, sondern haben auch die Aufgabe, durch Aufklärung einen Beitrag zur vorbeugenden Zahnheilkunde zu leisten. Unsere Zähne, das umgebende Stützgewebe und das Zahnfleisch sind unverzichtbare Bestandteile der allgemeinen Gesundheit. Deshalb legen wir größten Wert darauf, dass unsere Patienten ihre natürlichen Zähne so lange wie möglich erhalten können. Eine Zahnentfernung betrachten wir stets als die letzte Behandlungsoption. Wenn ein Zahn kariös wird, behandeln wir ihn mit einer Füllung. Ist die Karies weiter fortgeschritten und der Zahn infiziert, führen wir eine Wurzelkanalbehandlung durch. Liegt ein großer Substanzverlust oder eine Fraktur vor, kann eine Überkronung notwendig sein.

Unser Ziel ist es,

die Zähne und das

umgebende Gewebe so

weit wie möglich in

ihrem natürlichen

Zustand zu bewahren.

Bestehen Fehlstellungen oder eine ungünstige Zahnposition, greifen wir auf kieferorthopädische Maßnahmen zurück. Unser Ziel ist es, die Zähne und das umgebende Gewebe so weit wie möglich in ihrem natürlichen Zustand zu bewahren. Wenn notwendig, arbeiten wir nach dem Prinzip der „minimal-invasiven“ Zahnmedizin, das heißt mit so wenig Eingriff und Gewebeschädigung wie möglich, um die Mund- und Zahngesundheit zu erhalten. Wenn ein Zahn jedoch nicht mehr zu retten ist, stellt die Extraktion eine therapeutische Option dar. Lässt man die entstandene Lücke einfach bestehen, können zahlreiche Probleme auftreten. Zum Beispiel vermeiden Patienten das Kauen auf der betroffenen Seite, der gegenüberliegende Zahn kann in die Lücke hineinwachsen, und die Nachbarzähne können sich in Richtung der Lücke verschieben. All dies erschwert spätere Behandlungen erheblich. Um die Zahnlücke zu schließen und den betroffenen Bereich wieder funktionsfähig zu machen, gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten. Eine davon ist die Überkronung der benachbarten Zähne und die Anfertigung einer Brücke. Die andere Möglichkeit ist das Einsetzen eines Implantats. Wie man sieht, sind Implantate kein Ersatz für Zähne, sondern stellen lediglich eine Behandlungsoption dar, wenn keine andere Möglichkeit mehr besteht. Ja, wenn Zähne gezogen werden, können Implantate gesetzt werden. Aber wenn sie nicht gut gepflegt werden, können ähnliche Probleme auftreten: Zahnfleischbluten, Entzündungen, Abszesse, Schwellungen und sogar Implantatverluste. Deshalb gilt: So wie wir unsere natürlichen Zähne regelmäßig – etwa alle sechs Monate – beim Zahnarzt kontrollieren lassen, sollten wir dies auch mit Implantaten tun. Der richtige Weg zu einer nachhaltigen Mund- und Zahngesundheit besteht darin, die tägliche Mundhygiene konsequent einzuhalten und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt wahrzunehmen.

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