Im modernen Zeitalter haben die technologischen Fortschritte in der Medizin und Zahnmedizin auch im Bereich der Patientenkommunikation eine Weiterentwicklung und Anpassung an die Gegenwart notwendig gemacht.
Zu den häufigsten Ängsten der heutigen Zeit gehört die sogenannte „Zahnarztstuhl-Angst“. Ein Teil der Patienten sucht den Zahnarzt erst dann auf, wenn die Zahnschmerzen oder Probleme im Mund unerträglich geworden sind. Wenn sie schließlich doch gehen, erkennen sie oft nach der Behandlung, dass die Angst, die sie sich im Kopf ausgemalt hatten, im Vergleich zur tatsachlichen Erfahrung völlig unbegründet war. Die Zahnarztangst der Patienten und der Wunsch der Behandler, ihren Patienten zu helfen, haben Zahnärzte zu neuen Ansätzen geführt. Hypnose, NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) und lösungsorientiertes Coaching sind in diesem Zusammenhang Methoden, die Zahnärzte zunehmend als hilfreiche Werkzeuge einsetzen.
Die bekannteste und älteste dieser Methoden ist de Hypnose. Entgegen der allgemeinen Vorstellung handelt es sich dabei nicht um einen Zustand der Bewusstlosigkeit, sondern um einen Zustand freiwilliger, tiefer Konzentration. Mit Hilfe dieser Methode können ängstliche Patienten behandelt, Zähne gezogen oder andere zahnärztliche Eingriffe durchgeführt werden. Selbst Patienten mit Spritzenangst können eine Injektion erhalten, und bei starken Würgereiz kann ein Abdruck genommen werden. Patienten, die nachts mit den Zähnen knirschen, können von dieser Gewohnheit befreit werden. Auch Angewohnheiten wie Nägelkauen oder Daumenlutschen lassen sich abgewöhnen. Entscheidend ist, dass der Patient diese Behandlung wünscht und akzeptiert – damit ist bereits die Hälfe des Erfolgs erreicht. Wenn der Patient es nicht will oder nicht daran glaubt, kann Hypnose nicht stattfinden.
Durch NLP können Patienten unerwünschte Verhaltensmuster ablegen und neue, positive Gewohnheiten entwickeln. Negative Erfahrungen können umprogrammiert und durch positive ersetzt werden – oft mit einfachen Techniken und überraschend schnellen Ergebnissen. Im Gespräch kann der Zahnarzt die bewussten sprach – und Denkmuster des Patienten erkennen und diese nutzen, um ein besseres Verständnis und eine vertrauensvollere Kommunikation zu ermöglichen. Jede erlebte Erfahrung, jede Angst aus der Kindheit hinterlasst Spuren in uns. Manche Menschen lassen nicht zu, dass diese ihr Leben beeinflussen, andere übernehmen sie unbewusst. Genau diese Erfahrungen sind oft die Ursachen vieler Verhaltensweisen im Erwachsenenalter.
Auch las lösungsorientierte Coaching gehört zu den unterstützenden Techniken, die sowohl dem Zahnarzt als auch dem Patienten helfen können, den Behandlungsprozess erfolgreich und im gegenseitigen Einvernehmen zu gestalten. Der Patient betrachtet dabei alle Möglichkeiten und Ergebnisse, legt gemeinsam mit dem Zahnarzt die richtigen Schritte fest und überwindet Schwierigkeiten gemeinsam. So wird der gesamte Behandlungsprozess richtig verstanden und aktiv mitgestaltet.
Letztlich kann die geplante Behandlung zwar „nur“ eine Zahnextraktion sein – doch je besser die Kommunikation zwischen Zahnarzt und Patient, desto geringer die Angst und desto größer der Behandlungserfolg. Alles beginnt mit dem Willen. Glaube stärkt den Erfolg.
Ankara Life – Oktober 2014